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Aktuelles
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24. November 2018

Siena wurde in Dortmund angekört.

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26. September 2018

Koko wird heute 10 Jahre alt!

 

Wir freuen uns sehr, dass unsere Kokolino, Schnucki, Ömele - und wie sie sonst noch genannt wird - uns mit ihrer fröhlichen Art noch so munter begleitet. Sie schläft jetzt mehr als früher und hat auch schon mal "Rücken", aber das darf eine ältere Dame auch gerne. Sie ist immer noch die unangefochtene Chefin in unserem Berner-Rudel und wir wünschen ihr noch eine lange, fröhliche und fitte Zeit bei uns.

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17. September 2018

Wir hatten lieben Besuch! Am Wochenende gab es ein Treffen der Schmiedegärtner bei uns. Schön war es!

27. Juni 2018

Siena hat endlich ihre eigene Seite!

Schaut mal hier.

27. Juni 2018

Siena hat endlich ihre eigene Seite!

Schaut mal hier.

24. Juni 2018

Siena war in Daglfing auf der Ausstellung

 

Wir freuen uns über ein SG 4 in der Jugendklasse mit einer schönen Beurteilung. Einzig ihr Laufen war noch nicht so gut. Das wundert uns aber wenig, da Siena bei einem schlimmen Unfall eine schwere Schulter-, Ellenbogen- und Rippenprellung davontrug und acht Wochen an der Leine bleiben musste. Frei laufen darf sie erst seid gut einer Woche, da fehlt noch die Übung.

Vielen Dank Robin Koch für die schönen Bilder!

Hier ein Photo der anwesenden "Schmiedegärtner":

Siena, Lamaja, Penny Lane, Javaro und Sienas Bruder San Miniato (von links nach rechts)

6. März 2018

Xylitol-Vergiftung - Sienas Geschichte

 

Ich möchte heute die versprochenen Informationen nachreichen, warum ich vor knapp zwei Wochen nach Blutspendern gesucht habe.

 

Aber von Anfang an: In der Nacht vom 19. Auf den 20. Februar wurde ich gegen 2.00 Uhr von dem Jaulen Deja Vu’s geweckt. Da sie sonst nie jault, bin ich gleich runter, um nachzuschauen. Ich erwartete, dass Deja Vu vielleicht mit Verdauungsproblemen raus muss oder etwas Ähnliches. Was ich fand, war eine sehr aufgebrachte Deja, die um die am Boden liegende Siena sprang. Siena lag auf der Seite wie schlafend und zuckte noch kurz mit den Hinterläufen. Ich dachte, sie schläft vielleicht schlecht und versuchte sie aufzuwecken. Auch auf Schütteln und irgendwann lautes Rufen kam keine Reaktion. Dabei fand ich feinen weißen Schaum an ihrem Maul. Ihre Atmung war schwach und ihr Herz raste.

 

Mein erster Gedanke war, dass Siena gerade einen epileptischen Anfall gehabt hatte. Während ich mich in Panik anzog und meinen Mann weckte, kamen mir weitere Möglichkeiten in den Sinn: Siena könnte an die Herztabletten gekommen sein, oder beim Abendspaziergang im Wald etwas anderes Giftiges erwischt haben.

 

Bevor wir zur Tierklinik losfuhren schaute ich auf Sienas üblichem Schlafplatz nach und fand eine zerfetzte Vorratsdose vor, in der ich Birkenzucker aufbewahrte. Ich hatte sie vor dem Zubettgehen an einem vermeintlich sicheren Platz versteckt. Wie sie daran gekommen ist, bleibt uns ein Rätsel. Da ich schon Warnungen vor Birkenzucker gelesen hatte, fiel mir wieder ein, dass die Aufnahme bei Hunden schnell zu einer Unterzuckerung führt (durch extreme Insulin-Ausschüttung).

 

Auf dem Weg in die Tierklinik verschlechterte sich ihr Zustand weiter. Sie zeigte keinerlei Reaktionen mehr und schien mehr tot als lebendig. In der Klinik angekommen konnte ich dem Arzt gleich sagen, dass Siena schnellstmöglich Glucose brauchte, was dieser auch gleich nach einem Schnelltest in höchst möglicher Dosis verabreichte. Nach einer gefühlten Unendlichkeit kamen zumindest erste kleine Reflexe zurück und als der Arzt sie endlich auf Station brachte, hob sie wieder den Kopf. Wir wurden auf den Ernst der Situation hingewiesen und die Prognose war eher schlecht. Erwähnt wurde auch, dass Birkenzucker die Leber stark angreift und man abwarten muss, wie schlimm es bei Siena wird.

 

Am folgenden Tag berichtete die Stationsärztin, dass Siena vom Allgemeinbefinden recht gut drauf war. Sie konnte wieder aufstehen, fressen und trinken sowie wenige Schritte draußen zum Lösen gehen. Das Problem: die Leberwerte schossen nach oben. Am nächsten Vormittag kam die Nachricht, dass mittlerweile die Gerinnung kaum noch messbar sei und die Leberwerte weiter stiegen. Siena stand schon kurz vor einem Leberversagen. Die Ärztin erwähnte auch, dass wegen der fehlenden Gerinnung möglicherweise die Gabe von Blutplasma nötig würde, die Klinik aber keines hätte.

 

Danach wies eine Freundin mich darauf hin, dass es aber Kliniken gebe, die Plasma selbst herstellen. Sie hätte es mal für ihre Hündin nach einer Rattengiftvergiftung besorgen müssen. Also rief ich gleich in der Uni-Klinik München an und fragte nach Plasma. Dort waren noch 3 oder 4 Plasmavorräte vorhanden, je nach Blutgruppe. Da der Hund dafür aber verlegt werden musste, holte ich Siena mit Freunden in der ersten Klinik ab und brachte sie gleich in die Uni.

 

Zu meiner Überraschung kam sie mir bei der Übergabe schwanzwedelnd und fröhlich entgegen. Die Fahrt von gut einer halben Stunde war anstrengend und man sah ihre Kräfte abnehmen. In der Uni-Klinik bekam sie noch am selben Abend nach der Eingangsuntersuchung die erste Plasmagabe. Außerdem besorgte man unverzüglich zwei Medikamente, die in einer wissenschaftlichen Abhandlung im Falle einer Xylitol-Vergiftung als sehr positiv für die Leber eingeschätzt wurden (siehe link am Ende des Beitrags). Man sprach jetzt offen von Leberversagen und machte mir wenig Hoffnung, dass sie das überleben würde.

 

Zum Glück entwickelte Siena keine inneren Blutungen und außer zwei ausgelassenen Mahlzeiten behielt sie ihren Appetit. Auch ihr Kot- und Urinabsatz blieb normal. Am Freitag besuchte ich sie und sie war außer sich vor Freude und erstaunlich munter. Samstags kam endlich der erste Lichtblick, die Gerinnung verbesserte sich wieder. Das bedeutete im Umkehrschluss, dass die Leber wieder ihre Arbeit aufnahm. Außerdem waren das erste Mal zwei der drei Leberwerte leicht gesunken.

 

In den Tagen zuvor hatte ich mehrere Blutspender organisiert und war mehr als einmal überwältigt von der Bereitschaft aller, zu helfen. Siena bekam noch mehrere Plasmagaben. Zusätzlich brachte ich ihr eine selbstgemachte Leberdiät-Futtermischung in die Klinik, die sie „wie ein Scheunendrescher“ fraß. Montags dann die befreiende Nachricht, dass die Gerinnungswerte wieder im Normbereich seien. Am Dienstag waren die Leberwerte bereits so drastisch gesunken, dass ich sie nach Hause holen durfte.

 

Man merkt Siena nicht an, was sie hinter sich hat. Sie ist trotz dieser Woche unbeschwert und lustig geblieben und ganz die Alte und hat nicht ein Gramm abgenommen. Ihre Chancen, ganz gesund zu werden, sind dank ihres jungen Alters gut.

 

Ich habe die Wirkung von Birkenzucker unterschätzt. Ich hoffe, dass dieser Bericht den Ernst deutlich macht. Birkenzucker oder auch Xylit genannt (der Wirkstoff ist Xylitol) taucht immer häufiger in Lebensmitteln wie Schokoladen, Marmeladen, Kaugummis oder auch Zahnpasta auf. Xylit ist ein kalorienarmes und zahnfreundliches Süßungsmittel und wird oft in Light/Diät-Produkten verwendet. Beim Hund reichen kleinste Mengen für verheerende Auswirkungen aus. Die Ärzte schätzen die Dunkelziffer von Todesfällen als nicht unbeträchtlich ein, da die wenigsten bei einem krampfenden Hund an Unterzuckerung denken und der Tod meist wenige Stunden nach Aufnahme eintritt. Hätte Deja Vu mich nicht geweckt, hätte Siena nicht überlebt.

 

An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei allen der Blutspender und der potenziellen Spender bedanken. Es wurde keine Strecke und Zeit gescheut, um zu helfen! Danke!!!

 

Bitte denkt alle darüber nach, eure Hunde als Blutspender registrieren zu lassen. An der Uniklinik München müssen die Spender zwischen 1 und 10 Jahren alt und mindestens 25 kg schwer sein. Natürlich müssen die Spender gesund und möglichst nicht regelmäßig im Ausland gewesen sein. Stresstoleranz und ein entspanntes Wesen sind ebenfalls wichtig. Weitere Infos gibt es in der Klinik. Jeder Spender bekommt hier kostenfrei ein umfangreiches Blutbild und eine kleine Futterspende.

 

Für diejenigen, die sich für die Behandlung im Falle einer Xylitol-Vergiftung interessieren, hier noch ein Link zu einer Veröffentlichung des American College of Medical Toxicology: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4880608/

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